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Geschrieben von: Juan Proll am 17. Mai 2023

Lohnt sich eine Walking Safari in Tansania: Was muss man wissen?

Walking-Safari Tarangire Olivers Camp

Walking-Safaris in Tansania verbinden Wanderungen in der Wildnis mit der Begegnung afrikanischer Tierwelt. Doch lohnt sich eine Walking Safari in Tansania? Was Safaris zu Fuß bieten und worauf ihr achten solltet, erfahrt ihr im heutigen Blog.

Tansanias einzigartige Bergpanoramen, seine faszinierende Tierwelt und paradiesischen Strände am Indischen Ozean machen das Land für Trekking-Begeisterte, Safari-Fans und Sandstrandhungrige eine Traum-Destination. Wer zum Wandern hierher kommt, wählt meist den Kilimandscharo oder Mount Meru. Beide liegen sie noch dazu nahe am berühmten Serengeti Nationalpark und erlauben daher, Trekking-Touren zu Fuß und Safari-Fahrten im Land Cruiser zu kombinieren. Wer jedoch das Wandern in der Natur und die Safari in den tierreichen Parks des Landes kombinieren und beides auch noch zu Fuß erleben möchte, wählt eine Walking-Safari. Was man generell darüber wissen sollte, erfahrt ihr heute hier.

Lohnt sich eine Walking Safari in Tansania? Erste Eindrücke

Mit dem Rücken uns zugewandt lädt der Ranger sein Gewehr. Die Waffe ist echt, die Patronen scharf. Dann dreht er sich um, schwört uns kurz ein und schon geht es los. In einer Reihe hintereinander herlaufend entfernen wir uns mehr und mehr von der Geborgenheit der Lodge. Immer tiefer geht es in die Wildnis. Um uns herum nicht nur brave Antilopen, unberechenbare Büffel oder imposante Elefanten, sondern auch unbarmherzige Raubtiere: Hyänen, Leoparden, Löwen. Es kribbelt im Bauch, hier draußen, ohne den Schutz einer Karosserie unter den Wildtieren.

Mit dem Rücken uns zugewandt lädt der Ranger sein Gewehr. Die Waffe ist echt, die Patronen scharf. Dann dreht er sich um, schwört uns kurz ein und schon geht es los. In einer Reihe hintereinander herlaufend entfernen wir uns mehr und mehr von der Geborgenheit der Lodge. Immer tiefer geht es in die Wildnis. Um uns herum nicht nur brave Antilopen, unberechenbare Büffel oder imposante Elefanten, sondern auch unbarmherzige Raubtiere: Hyänen, Leoparden, Löwen. Es kribbelt im Bauch, hier draußen, ohne den Schutz einer Karosserie unter den Wildtieren.

Immer wieder lockert unser Guide die abenteuerliche Anspannung. Wir halten an, schauen auf frische Fährten, hören Erklärungen, gehen weiter, stoppen vor Sträuchern und Bäumen, bekommen Erläuterungen zu ihrer Bedeutung für das Ökosystem. Vor allem aber begegnen wir faszinierender afrikanischer Tierwelt: Zebras, Giraffen und sogar Elefanten in der Ferne. Werden wir auch noch die Löwen sehen?

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Safaris zu Fuß in Tansania – Ein Überblick

Mit der Unterscheidung von Schutzgebieten vom Konzessionsgebiet über das Tierschutzreservat bis hin zum Nationalpark klassifiziert Tansania seine Wildgebiete auf unterschiedliche Weise. Sie besitzen daher auch einen unterschiedlichen Schutzstatus mit ungleichen Regeln. Damit gehen verschiedene Standards und Durchführungspraktiken für Walking-Safaris einher. So schreibt die Tansanische Nationalparkbehörde (TANAPA) zum Beispiel vor, dass professionelle und bewaffnete Guides/Ranger die Walking-Safari eskortieren. Sie müssen sich an vorgeschriebene Wanderrouten halten und sie sollten nicht mehr als vier Gäste mitnehmen, die mindestens 12 Jahre alt sind.

Grundsätzlich sollten diese Regeln nicht nur in den Nationalparks gelten. Aber der TANAPA-Einfluss auf die „niederen“ Schutzgebiete wie Konzessionen oder Wildtierreservate sind begrenzt. Privat geführte Schutzgebiete und Camps mögen durchaus ihre eigenen Regeln haben. Das muss nicht automatisch weniger Sicherheit bedeuten. In Südafrika zum Beispiel ist der Standard bei professionell geführten Walking-Safaris eine Gruppengröße von acht. Mehr Teilnehmende als nur vier in einer Game Reserve in Tansania kann also okay sein. Wenn es um Sicherheitsstandards geht, kann sich keine Lodge irgendwelche „Unfälle“ erlauben. Dass etwas passieren kann ist klar, aber Aufsichts- und Fürsorgepflicht gegenüber Gästen wird bei unseren Partnern in Tansania generell sehr ernst genommen. Das beruhigt.

Pfotenabdruck von Löwen im Sand
Dein Guide findet und erklärt dir die Tierspuren im feinen Sand.

Lohnt sich eine Walking Safari in Tansania? Was kann ich erwarten??

Bei der Frage, was ihr von einer Walking-Safari in Tansania erwarten könnt, sind insbesondere die folgenden Punkte wichtig:

  • Grundsätzlich könnt ihr allem voran mal ein einmaliges Erlebnis in der Natur unter Wildtieren erwarten: ihr in der Lebenswelt der afrikanischen Ikonen, den Zebras, Giraffen, Gnus, Gazellen, Büffeln, Elefanten, Geparden, Löwen, Flusspferden, Nashörnern und so weiter. Ihr seid nun nicht mehr Beobachtende aus einem Safari-Fahrzeug heraus, sondern Teilnehmende in einer Wildnis, die mit allen Sinnen wach sein müssen, um hier sowohl zu genießen als auch zu überleben.
  • Auf kurzen oder langen Walking-Safaris, zwischen 2 bis 4 Stunden oder darüber hinaus, führen euch gut ausgebildete professionelle Guides. Sie kennen ihre Umgebung, wissen um die Gefahren, verstehen im Ernstfall richtig zu handeln. In der Regel kennen die Guides das Verhalten der Tiere aber besser als das ihrer Gäste. Sie können nur darauf vertrauen, dass ihr unbedingt deren Anweisungen befolgt.
  • Die Gruppen der Teilnehmenden können sehr unterschiedlich zusammengesetzt sein. Wichtige Informationen, wie z.B. Allergien gegen Wespenstiche, solltet ihr nicht vorenthalten. Zusammen mit den Eindrücken von einer Gruppe, zum Beispiel mit Blick auf Alter und Fitness, bekommen die Guides so ein Gefühl für ihre Gäste und passen die Walking-Safari gegebenenfalls den Bedingungen der Gruppe an.
  • Selbst bei hohen Wahrscheinlichkeiten können Begegnungen mit Großwild selbstverständlich nicht garantiert werden. Auch sind die Möglichkeiten zur Beobachtung des Verhaltens von Wildtieren häufig eingeschränkt. Die Chance zu haben, sie zu erleben, ist Teil des Abenteuers. Der andere Teil ist, euch selbst zu erleben und euch unter diesen besonderen Umständen den Erfahrungen hinzugeben, die ihr vom Innenraum eines Fahrzeuges nicht machen könnt.
Walking-Safari Arusha Nationalpark

Was muss ich für eine Walking Safari in Tansania mitnehmen? – Meine Empfehlungen

Richtig liegen die, die davon überzeugt sind, dass man auf einer Walking-Safari keinen Anzug oder ein Sonntagskleid tragen sollte. Weitere Tipps gebe ich euch hier, um die Walking-Safari noch besser genießen zu können:

  • Tragt bequeme, neutrale Kleidung. Lange Ärmel und lange Hosen schützen gut vor der Sonne aber auch vor Kratzern durch Dornen und Büsche. Wer länger unterwegs ist, sollte auch einen wärmenden Pullover und eine Regenjacke dabeihaben. Wanderschuhe sind ideal, weil es über Stock und Stein geht. Gerne knöchelhoch für mehr Stabilität und größeren Schutz vor beißenden Schlangen. „Wasserdicht“ macht euch zudem jahreszeitlich und von den Streckenbedingungen unabhängiger.
  • Die beste Jahreszeit für Walking-Safaris ist – trotz regionaler Unterschiede – landesweit in der Trockenzeit zwischen Juni und Oktober.
  • Wer hat, kann in insektenintensiven Zeiten die Kleidung mit Permethrin oder einem anderen Insektenschutzmittel imprägnieren.
  • Sorgt für ausreichenden Sonnenschutz mit Sonnencreme auf der Haut und einem schattenspendenden Hut auf dem Kopf.
  • Nehmt unbedingt ein Fernglas mit.
  • Denkt daran, die Batterien des Handys oder der Fotokamera am Abend zuvor aufzuladen. Und wer mehrtägige Walking-Safaris macht, sollte mehrere vollgeladene Batterien dabeihaben. Das Aufladen unterwegs ist in der Regel schwierig bis unmöglich.
  • Wenn es vor der Walking-Safari zum kurzen Briefing durch den Guide kommt, stellt sicher, dass ihr alles richtig versteht und ihr euch auch die abgesprochenen Zeichen der wortlosen Kommunikation merken könnt.
  • Unterwegs immer schön cool bleiben, wenn es bedrohlich wird und vielleicht doch einmal ein Löwe direkt vor euch auftaucht. Aber auch sonst hilft es, mehr zu sehen und es intensiver zu genießen.
  • Lasst eurer Neugier freien Lauf. Wenn euch unterwegs etwas interessiert und der Guide kommt nicht allein darauf zu sprechen, dann stoppt ihn oder sie und fragt. Ich habe als Gast solcher Walking-Safaris schon so viele Guides kennen gelernt, die erst gesprächig wurden, wenn ich oder andere sie konkret befragten. Keine falsche Schüchternheit hier. Es ist unglaublich bereichernd, was man über die Natur so lernen kann, wenn man nur mal nachfragt.

Eine Walking Safari in Tansania zu machen, ist ein beeindruckendes Erlebnis, bedarf aber etwas Vorausplanung. Diese Art von Aktivitäten wird nur von wenigen Unterkünften in bestimmten Regionen angeboten. Wenn du eine Walking Safari machen willst, sage uns schon während der Planungs- und Buchungsphase Bescheid. Melde dich bei unseren Länderexperten , um deine Reise zu planen!

Autor: Juan Proll

Reisen war schon immer Juan Prolls große Leidenschaft: Drei Jahre in Lateinamerika, zwei Jahre in Südostasien und Ozeanien sowie Kurzreisen bis zu neun Monaten in Europa, Mittelamerika und Nordafrika. 2010 entschied er sich, seinen Beruf in Deutschland als Lehrer der Erwachsenenbildung und Leiter eines Kompetenzzentrums für Migrationsfragen an den Nagel zu hängen und in Südafrika Ranger zu werden. Seit 2011 ist Juan nun in Afrika unterwegs, bereiste das südliche und östliche Afrika und bestieg auch den Kilimandscharo in Tansania. Zunächst aber machte er seine Nature-Guide-Ausbildung in Südafrika und arbeitete in einem Big Five Wildreservat. Mit weiteren Ausbildungen und intensivem Selbststudium zum Cultural Guide hat Juan seitdem sein Wirkungsfeld über die Tierwelt hinaus auf Land und Leute ausgedehnt. Mitte 2013 wechselte er zu Africa-Experience und führt seitdem als Safari Guide Reisende durch Afrika. Juan ist Mitglied im Berufsverband Field Guides Association of Southern Africa.

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