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Geschrieben von: Juan Proll am 18. Mai 2022

Was isst man in Sansibar: 8 kulinarische Tipps für deinen Inselurlaub

Zanzibar - what to eat

Sansibar klingt in den Ohren vieler wie ein Paradies aus 1001 Nacht. Die Geschichte dieser Perle im Indischen Ozean hat nicht nur eine Vielfalt der Kulturen hervorgebracht, sondern auch der heimischen Küche ihren Zauber verliehen. Sie ist heute so exotisch wie das türkisfarbene Meer und die weißen Sandstrände jenseits der Altstadt. Aber was isst man in Sansibar? Unsere 8 kulinarischen Tipps hier im Blog.

What to eat Zanzibar beach bar

Sansibars kulinarische Geschichte

Schon am einheimischen Essen lässt sich der Einfluss einer langen und abwechslungsreichen Geschichte des Archipels nachvollziehen. Neben kleineren portugiesisch und britisch geprägten Episoden erlebte die Insel vor allem arabische Herrscher und Sultanate. Der Sklavenhandel hatte große Bedeutung. Sie alle fügten Ingredienzien hinzu, die kulinarische Eintöpfe, Currys und Reisgerichte wie Pilau hervorbrachten.

Berühmt ist Sansibar auch für seine Gewürze, weil die Farmer*innen hier so edle Produkte wie Muskat, Pfeffer, Nelken, Kardamom, Zimt, Ingwer oder Vanille anbauen. Es sind Gewürze, die im Laufe der Jahrhunderte mit dem Ein und Aus der Kulturen eingeführt wurden und hier einfach gut gedeihen. Sie geben den lokalen Gerichten das gewisse Etwas. Wenn dann die Restaurants an den Stränden der Insel ihre Buffets eröffnen oder die mobilen Food-Stores in den Forodhani Gardens der Altstadt den Grill anschmeißen, kann man der Verlockung kaum widerstehen. Viele Reisende sind vom Anblick überwältigt. Oft wissen sie nicht, was für Gerichte das überhaupt sind oder was sie unbedingt mal probieren sollten. Damit ihr demnächst bei eurem Besuch mitreden könnt, gebe ich euch heute 8 kulinarischen Tipps mit auf den Weg, die euch bei der Auswahl helfen sollen.

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Sansibar-Pizza

Sansibar Pizza ist anders. Okay, auf jeden Fall auch superlecker, aber anders zubereitet als die uns vertraute italienische. Man könnte es eher für eine Pfannkuchen-Variante halten oder es eine gefüllte Teigtasche nennen. Tatsächlich kann die Basis sehr einfach aus Mehl und Wasser bestehen. Der Teig wird dann wie eine Pizza ausgelegt und belegt.

Eigentlich kann alles hinein, was wir von den verschiedenen Pizza-Varianten kennen. Aber selbstverständlich behält es seinen Sansibari-Touch durch Zugaben von Mayonnaise, aufgeschlagenen Eiern, Käse, Fleisch- oder Hähnchen-Masala-Mischungen. Auch süße Varianten zum Beispiel mit Nutella oder Mango sind möglich. Das wird alles vermischt und schließlich halb bis ganz mit dem Teig verschlossen. Dann kommt sie auf den Pizza-Grill, gart ein Weilchen vor sich hin und landet letztlich völlig unscheinbar in den Händen der hungernden Gäste.

Biryani und Pilau

Biryani und Pilau sind an sich weit über die Grenzen Sansibars hinaus bekannt. Schließlich sind sie ursprünglich orientalische Reisgerichte. Bei der Zubereitung eins Biryani wird der Reis getrennt von Fleisch und Soße gekocht. Natürlich währt die Trennung nicht ewig. Denn wenn alles fertig ist, wird zusammengeführt, was zusammengehört und mit einer fantastischen Sauce serviert.

Bei Pilau dagegen landen auf Sansibar gleich alle beteiligten Zutaten im selben Topf und werden darin gekocht: darunter Fleisch, Fisch, Gemüse oder auch Nüsse und Trockenobst. Selbstverständlich fehlen auch nicht die Sansibar-eigenen Gewürze.

Zanzibar spice mix

Urojo-Suppe

Die Urojo-Suppe hat den vielsagenden Beinamen „Sansibar-Mix“. In der Swahili-Kultur sehr beliebt bekommt sie auf Sansibar aber natürlich noch den besonderen Touch. Urojo ist eine Suppe auf Mehlbasis, gerne mit Mango- und Zitronengeschmack. Übersetzt heißt es soviel wie „Dickes Gemisch“. Sie enthält normalerweise auch Kartoffeln in gebratener, pürierter oder geriebener Form. Auch hier dürfen das Fleisch und die vielen Gewürzen, vor allem das gelbfarbene Kurkuma, nicht fehlen. Heraus kommen ein leicht säuerlicher Geschmack und viel Schärfe. Aber die Sansibaris lieben es. Ganz besonders lässt sich das zur Mittagszeit in Stone Town beobachten. Also mischt euch einfach mal unters Volk, bestellt euch eine Portion und esst mit. Und wer weiß: Vielleicht ist die Suppe so magisch, dass ihr danach sogar fließend Swahili sprecht. Übrigens gibt es wie bei den anderen Gerichten auch eine vegetarische Variante.

Mishkaki

Ein weiterer kulinarischer Tipp für Gerichte, die man auf Sansibar isst sind die Mishkaki. Das sind marinierte, gegrillte Fleischspieße. Natürlich ist die Marinade nicht irgendeine, sondern wieder einmal typisch sansibarisch: Ingwer, Knoblauch, Joghurt, Cajun, Chili, Paprika, Zitrone, Thymian, Raps- oder Sonnenblumenöl und wahlweise auch Koriander. Nicht alles muss, aber vieles kann in diese besondere Marinaden-Mischung. Und hey … warum nicht alternativ mal Oktopus-Mishkaki wählen, statt die üblichen Fleischsorten? Schließlich ist die Insel bekannt für ihre „Oktopusjäger“, die den Tintenfisch daher zu einer üblichen Beilage zu vielen Gerichten verhelfen.

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Chipsi Mayai

Chipsi Mayai heißt aus der Swahili-Sprache übersetzt soviel wie „Pommes und Eier“. Es ist auch bekannt als „Zege“ und eines der beliebtesten Straßenessen auf Sansibar aber auch im restlichen Tansania. Eigentlich ist es nicht mehr als ein einfaches Kartoffel-Ei-Omelett, das mit Pommes, Öl und geschlagenen Eiern zubereitet und in einer Pfanne gebraten wird. Aber für den Variantenreichtum gibt es natürlich kaum Grenzen: auch Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Koriander und andere Zutaten können ganz nach Geschmack beigemischt oder aufgelegt werden.

Kachumbari

Viele der einheimischen Spezialitäten werden oft mit Kachumbari serviert, einem Salat, der überhaupt im ostafrikanischen Raum sehr beliebt ist, einschließlich Kenia. Er besteht hauptsächlich aus gehackten Tomaten, Zwiebeln und Chilischoten, findet sich aber auch in genussvollen Varianten: darunter Limetten- oder Zitronensaft, frischer Koriander, Petersilie, Avocado oder Gurke und in einigen Fällen sogar, na ja, Gin oder Wodka.

Was isst man in Sansibar zum Frühstück: Mandazi

Mit Mandazi bezeichnet man auf Sansibar einen frittierten Teig in dreieckiger Form. Sie könnten eine Kreuzung zwischen Donut und Krapfen sein. Innen haben sie eine schwammartige Struktur und sind in ihrer Grundform ohne Füllung. Als Variation könnten sie aber auch Obst, Fleisch oder Gemüse enthalten. Außen wie innen bleiben sie frei von Glasur oder Puderzucker. Sie haben genug Süße im Teig, um als Leckerei zum Tee oder Kaffee gegessen zu werden. Für den speziellen Sansibar-Kick sorgen verführerische Beimischungen wie Kokosmilch, Vanille, Zimt, Ingwer und Kardamom. Traditionell ist es eine Art „Frühstücksbrot“.

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Was isst man in Sansibar zum Nachtisch: Zanzibar Chocolate

Natürlich darf am Ende auch nicht der süße Nachtisch fehlen. Damit meine ich nicht die typischen Schokoladen, die man sonst so unter dem Stichwort „Sansibar Schokolade“ finden würde. Vielmehr meine ich eine Süßigkeit, die tatsächlich wenig mit den Produkten der Kakaobohne zu tun hat. Sie ist vielmehr ein Honigriegel, der mit einem dichten Mantel aus Sesam bedeckt ist. Ohne Frage die süßeste Versuchung, seit es Honig gibt. Lasst es euch schmecken! Hamu nzuri!

Ich hoffe, diese 8 kulinarischen Tipps zur Frage, was man auf Sansibar isst, machen die Insel auch zu einem Gourmet-Tripp für euch. Sie liegt nur etwa 40 km vor Tansanias Ostküste und ist per Boot und Flugzeug leicht erreichbar. Ein Besuch hier ist allemal lohnenswert. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Tansania-Reise bereit. Hier vor Ort wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns!

Autor: Juan Proll

Reisen war schon immer Juan Prolls große Leidenschaft: Drei Jahre in Lateinamerika, zwei Jahre in Südostasien und Ozeanien sowie Kurzreisen bis zu neun Monaten in Europa, Mittelamerika und Nordafrika. 2010 entschied er sich, seinen Beruf in Deutschland als Lehrer der Erwachsenenbildung und Leiter eines Kompetenzzentrums für Migrationsfragen an den Nagel zu hängen und in Südafrika Ranger zu werden. Seit 2011 ist Juan nun in Afrika unterwegs, bereiste das südliche und östliche Afrika und bestieg auch den Kilimandscharo in Tansania. Zunächst aber machte er seine Nature-Guide-Ausbildung in Südafrika und arbeitete in einem Big Five Wildreservat. Mit weiteren Ausbildungen und intensivem Selbststudium zum Cultural Guide hat Juan seitdem sein Wirkungsfeld über die Tierwelt hinaus auf Land und Leute ausgedehnt. Mitte 2013 wechselte er zu Africa-Experience und führt seitdem als Safari Guide Reisende durch Afrika. Juan ist Mitglied im Berufsverband Field Guides Association of Southern Africa.