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Geschrieben von: Taher Nassrulla am 28. Oktober 2015

Die großen Kudus des Ruaha Nationalparks

Kudus Ruaha

Vor kurzem war ich im Süden von Tansania unterwegs. Neben all den zu besuchenden Orten und Wildschutzgebieten, stand auch der Ruaha Nationalpark auf dem Programm. Für mich ein absoluter Höhepunkt auf dieser Safari. Warum gerade dieser Park?


Zum einen besitzt der Ruaha Nationalpark seine ganz eigene Schönheit, zum anderen ist es eines der besten Plätze in Tansania, um die eleganten großen Kudus zu sichten.

Kudu

Zwar hatte ich diese prachtvollen und recht großen Antilopen schon zuvor in der Tarangire Region beobachten können, doch zeigen sich die großen Kudus in diesem Gebiet nur sehr selten und sind zudem äußerst scheu, sodass es für den Besucher eigentlich fast unmöglich ist, dieses elegante Tier vor die Fotolinse zu bekommen.

Der Ruaha Nationalpark ist zusammen mit seinen als Naturschutzgebieten deklarierten Nachbarregionen eines der größten Naturparks Tansanias. Darüber hinaus sind die jährlichen Besucherzahlen eher gering im Vergleich zu denen in den nördlichen Parks. Dies verleiht jeder Safari im Ruaha Nationalpark den Hauch absoluter Ursprünglichkeit und wilder Buschatmosphäre.
Wir erreichten den Ruaha Nationalpark am Nachmittag. Sofort mit Einfahrt in den Park schärften wir unsere Adleraugen und hielten nach allem Ausschau, was einem korkenzieherartigen gedrehten Gehörn ähnelte. Einen ersten Stop legten wir an der Hauptbrücke ein, die den malerischen Ruaha Fluß überquert. Dort beobachteten wir eine Gruppe Elefanten, die sichltich das kühle Naß und die gegenseitigen Schlammduschen genossen. Obwohl wir auf unserer Pirschfahrt entlang der Flußufer zahlreiche Wildtiere erblickten, blieb uns der Anblick eines großen Kudus bisweilen verwehrt.

Der Tag neigte sich bereits dem Ende und unser Guide wies uns darauf hin, dass es Zeit wird, den Rückweg anzutreten. Trotz der Enttäuschung keinen großen Kudu gesehen zu haben, schätzten wir doch sehr die vielfältigen und eindrucksvollen Tierszenen, die wir an diesem Tag beobachten konnten. Auf der Rückfahrt zu unserem Camp hielt unser Guide plötzlich abrupt an und mit einem breiten Lächeln im Gesicht zeigte er in eine bestimmte Richtung und sagte: „Schaut da drüben, Papa Kudu sagt ‚Auf Wiedersehen‘ “. Und tatsächlich stand dort ein kräftiger und ausgewachsener Kudu Bulle mit perfekt symmetrisch gedrehten Hörner majestätisch auf einem Hügel, so wie ein König auf seinem Thron. Wir alle nutzen diese fantastische Gelegenheit, unzählige Fotos zu machen. Noch ganz überwältigt von unserem Glück, fuhren wir rundherum zufrieden zum Camp zurück.

Kudu 4

Den gesamten folgenden Tag verbrachten wir wieder mit ausgiebigen Pirschfahrten durch den Park. Dabei blieb das Glück auch weiterhin auf unserer Seite. So wurden wir gleich mit einigen Herden von großen Kudus in den verschiedenen Regionen des Parks belohnt, die wir in ihrem natürlich Verhalten beobachten durften.
Kudus halten sich eher im Dickicht verborgen und bewegen sich kaum merklich und hörbar durch den Busch. Für mich besitzen diese faszinierenden Tiere einen ganz besonderen, geheimnisvollen Charme. Stets nehmen sie ihre Umgebung genauestens wahr und jede ihrer Bewegungen scheint Schritt für Schritt vorsichtig geplant zu sein. All jenen, die eine Safari in den Süden von Tansania planen, empfehle ich unbedingt den Ruaha Nationalpark zu besuchen. Sie werden keinesfalls enttäuscht sein.

Autor: Taher Nassrulla

Geboren in Ostafrika, ist Taher schon seit seiner frühen Kindheit fasziniert von der Afrikanischen Wildnis mit ihrer ursprünglichen Natur und ihren vielfältigen Landschatfsformationen. Nach einigen Jahren in Europa, kehrte er 2004 nach Tansania zurück, um seine berufliche Laufbahn als Safari-Tourguide zu beginnen. Seitdem verbringt er soviel Zeit wie möglich im Afrikanischen Busch, um seine Fertigkeiten als Reisebegleiter und sein Wissen über Flora und Fauna stetig zu erweitern.Taher spricht fliessend Englisch, Kiswahili und Deutsch und ist ein leidenschaftlicher Fotograf. Seine langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse über den Afrikanischen Busch teilt er gerne mit ebenso interessierten Safaribegeisterten als deutschsprechender Tourbegleiter.

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