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Geschrieben von: Taher Nassrulla am 13. Mai 2015

Gefährliche Vegetarier

Flusspferde in Tansania

Fett und freundlich? Nur auf den ersten Blick! Flusspferde haben eine Urgewalt, mit der man immer rechnen muss. Diesen riesigen, teilweise im Wasser lebenden Säugetieren begegnet man recht häufig auf einer Safari Vor allem während des Tages ist es einfach sie zu erspähen: Sie liegen die meiste Zeit faulenzend im Wasser und bewegen sich fast nicht. Sie scheinen harmlos und träge zu sein, doch der Schein trügt. Sie wiegen bis zu 3 Tonnen und können beim Angriff Geschwindigkeiten bis zu 30km/h erreichen.

Flusspferde sind für ihre Unberechenbarkeit bekannt und das macht sie mit zu den gefährlichsten Tieren auf dem afrikanischen Kontinent.

Flusspferde

Es gibt eine alte afrikanische Geschichte über Flusspferde:
Als Gott die Tiere schuf erzählte er den Flusspferden, dass sie nett und freundlich sein und andere, kleinere Lebewesen beschützen sollen. Eines Tages aber brach ein Nilpferd diese Regel und fraß ein Dik Dik! Die anderen Dik Diks waren darüber sehr aufgebracht und erzählten Gott, was passiert war.
Verärgert rief Gott nach dem Flusspferd und sagte ihm: „Ich habe dich groß und stark gemacht, damit du deinen kleineren Freunden im Busch helfen kannst, aber du hast mir nicht gehorcht. Dafür wirst du bestraft. Von heute an wirst du den gesamten Tag im Wasser verbringen. Wenn du rauskommst wird deine Haut verbrennen, du darfst nur noch nachts essen, mutterseelenallein, wenn alle anderen schlafen und wenn du dein Geschäft erledigst, musst du deinen Kot überall verteilen. So kann ich überprüfen, dass keine Fischgräten in ihm sind!“

Flusspferd

Die meisten wichtigen Momente in einem Flusspferdeleben finden im Wasser statt, dort wo sich die Tiere am wohlsten fühlen. Die Paarung, die Geburt und das Säugen der Babies – alles findet im Wasser statt. Flusspferde sind ziemlich territorial und große Bullen haben gewöhnlich 10 Weibchen um sich und einen Flussabschnitt, den sie als ihr Eigentum betrachten. Gelegentlich mag ein junger Bulle das Gebiet eines anderen Bullen betreten, aber so lange er sich benimmt und nicht die Weibchen bedrängt wird er in Ruhe gelassen. Sobald es dunkel wird gehen die Flusspferde an Land und grasen – jedes für sich alleine. An einem Abend können sie hierfür bis zu 10 Kilometer zurücklegen um nach Futter zu suchen. Die Flusspferde markieren ihre Pfade beim nächtlichen Grasen, damit sie ihren Rückweg ins Wasser wieder finden. Flusspferde sind Vegetarier und die Natur hat es so eingerichtet, dass sie mit anderen Wasserbewohnern in Harmonie zusammen leben können. Selbst Krokodile halten sich von Nilpferden fern.

Autor: Taher Nassrulla

Geboren in Ostafrika, ist Taher schon seit seiner frühen Kindheit fasziniert von der Afrikanischen Wildnis mit ihrer ursprünglichen Natur und ihren vielfältigen Landschatfsformationen. Nach einigen Jahren in Europa, kehrte er 2004 nach Tansania zurück, um seine berufliche Laufbahn als Safari-Tourguide zu beginnen. Seitdem verbringt er soviel Zeit wie möglich im Afrikanischen Busch, um seine Fertigkeiten als Reisebegleiter und sein Wissen über Flora und Fauna stetig zu erweitern.Taher spricht fliessend Englisch, Kiswahili und Deutsch und ist ein leidenschaftlicher Fotograf. Seine langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse über den Afrikanischen Busch teilt er gerne mit ebenso interessierten Safaribegeisterten als deutschsprechender Tourbegleiter.

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