Knapp weniger als 3000 Meter hoch thront der Ol Doinyo Lengai, der heilige Berg der Masai, über der abgelegenen Steppe im Süden des Lake Natrons in Tansanias Arusha Region.
Die lokalen Masai verehren ihn als heiligen Berg Gottes und Zuhause ihrer Göttin Ngai, Geologen untersuchen seine einzigartige Lava und Reisende bemühen sich, seine mystische Aura in Fotos einzufangen.
Hin und wieder beginnt der imposante Riese an zu grummeln und sendet sein Beben über die weiten Lande bis nach Kenia. Erst kürzlich beobachteten Geologen erhöhte Vulkanaktivität, die sie schlussfolgern lässt, dass der Berg Gottes schon bald wieder Lava spucken könnte.
Schauen wir mal genauer hin!
Ein Vulkan, der Schnee speit
Ol Doinyo Lengai ist unter Geologen für seine Kalk-Lava bekannt. Tatsächlich ist es der einzige bekannte aktive Vulkan auf der Welt, der diese Lava speit. Während die Lava dünner und flüssiger ist als die feuerrote Silicat-Lava, liegt der offensichtlichste Unterschied in der Farbe: Die Lava des Ol Doinyo Lengai ist schwarz!
Diese ungewöhnliche schwarze Farbe entsteht durch die Zusammensetzung der Lava und der vergleichsweise niedrigen Temperatur, mit der sie ausbricht. Während die Basalt-Lava der Vulkane auf Hawaii feurige 1100 Grad Celsius erreichen, fließt der Husten des Berg Gottes mit 510 Grad eher kühl über die Gesteine.
Sobald sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, wird die Lava weiß. Wenn Sie Ol Doinyo Lengai also mit nichtsahnenden Augen betrachten, könnten Sie auf die Idee kommen, dass seine Gipfel mit Schnee bedeckt sind. Tatsächlich ist es aber schwarze Lava, die sich weiß gefärbt hat.
Man kann den Ol Doinyo Lengai zwar auf einer Tageswanderung besteigen, man muss sich aber auf einen schwierigen Aufstieg gefasst machen: sobald die Lava mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, wird sie brüchig und zerbröckelt leicht. So wird der steile Aufstieg noch anstrengender, als er ohnehin schon ist.
Nur wenige Kilometer entfernt haben Wissenschaftler in einer Schlammpfütze in der Nähe des Dorfes Engare Sero mehrere hundert vorzeitliche Fußabdrücke gefunden – bis zu 19.000 Jahre alt sollen diese im getrockneten Schlamm erhaltenen Abdrücke sein. An einer Stelle wurden so viele Fußabdrücke gefunden, dass die Wissenschaftler sie den „Ballsaal“ getauft haben.
Ein Vulkanausbruch steht kurz bevor
Die lokalen Dorfbewohner, die hier im Jahr 2017 wohnen, werden Ol Doinyo Lengai in den kommenden Wochen und Monaten noch genauer im Auge behalten: Wissenschaftler, die den Berg beobachten, haben verstärkte Vulkanaktivitäten aufgezeichnet. Sie signalisieren: ein Ausbruch „steht kurz bevor“. Es packt aber noch niemand seine Siebensachen, denn in Geologensprache kann „kurz bevorstehen“ alles bedeuten von ein paar Wochen, Monaten oder sogar einem Jahr. Der letzte große Ausbruch des Ol Doinyo Lengais passierte 2008.
Es gibt aber klare Anzeichen, wie zum Beispiel Erdbeben oder der vermehrte Ausstoß von Asche, die nahelegen, dass die Göttin Ngai, die auf dem Vulkan lebt, ziemlich ungehalten ist und ihrem Ärger früher oder später mit einem Vulkanausbruch Luft machen wird.
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