Der majestätisch wirkende Affenbrotbaum ist sicherlich der bekannteste Baum des afrikanischen Kontinents. Es gibt neun verschiedene Arten von Baobab Bäumen - zwei davon sind heimisch in Afrika. Die gigantischen Bäume können bis zu 1000 Jahre alt werden.
Seit Generationen werden in Tansania Geschichten über den Baobab Baum erzählt und die Tansanier glauben, dass der Baum mystische Eigenschaften hat. Eine bekannte Geschichte erzählt, dass als Gott in der letzten Phase der Schöpfung war, er sich bewusst war, dass er für Afrika etwas Besonderes, etwas Nutzstiftendes schaffen musste. Und er erschuf den Affenbrotbaum. Es war Gottes Plan, den Baum am oberen Ende hohl zu lassen, sodass der Baum bei Regen Wasser speichern kann. Gott war sehr stolz auf seine Schöpfung, aber der Teufel war mit dieser sinnvollen Schöpfung nicht einverstanden. Er rächte sich, indem er alle Bäume auf den Kopf stellte. Wenn Sie sich einen Baobab Baum genauer anschauen wird, Ihnen auffallen, dass es aussieht, als würden die Wurzeln in den Himmel ragen und der untere Teil des Baums ist die hohle Spitze.
Die hohlen Baumstämme werden von Buschmännern als Unterschlupf genutzt. Einige Baumstämme können bis zu 30 Personen beherbergen. Das Holz der Bäume ist nicht sehr brauchbar, da es der Konsistenz eines Schwamms gleicht und damit für die Verarbeitung zu weich ist. Die Früchte dagegen sind extrem nützlich und sehr gesund. Heute sehen die Menschen die Frucht des Baobabs zunehmend als „Superfrucht“ mit vielseitiger Verwendungsmöglichkeit an. Aus den Samen des Baums kann sogar Öl gewonnen werden, das in Feuchtigkeitscremes verwendet wird.
Für uns, die wir in Afrika aufgewachsen sind, war es üblich, die Früchte von den Bäumen zu holen. Die Früchte wurden geöffnet und wir gossen Wasser hinein – danach wurde die Frucht ein paar Minuten geschüttel und danach hatten wir einen herrlich fruchtigen Saft. Die Frucht an sich ist weiß bis hellrot und von manchen Bäumen kann sie sehr süß sein.
In Tansania findet man in Läden und an Straßenständen überall die weiterverarbeiteten Früchte des Affenbrotbaums. Die Leute essen sie gerne auf Reisen, weil sie glauben, dass die Früchte Reiseübelkeit verhindern.
In freier Wildbahn sind die Tiere auf den Baobab als Feuchtigkeitsquelle angewiesen. In Gegenden, die von Elefanten bewohnt werden kann man beobachten, dass die Rinde der Bäume abgelöst wurde. Elefanten tun dies, weil die Rinde und das Fleisch der Baumriesen selbst in der Trockenzeit mit Wasser gefüllt sind. Manchmal übertreiben es die grauen Riesen und beschädigen den Baum bis er dann letztlich umfällt.
Einige Tiere arbeiten zusammen, um von den Bäumen zu profitieren. Vor allem Paviane klettern auf die Bäume und lassen die Früchte für Bodenbewohner wie Impalas, Warzenschweine, Büffel und Elefanten fallen.
Tarangire Nationalpark in Tansania ist ein sehr guter Ort, um diese riesigen und äußerst beeindruckenden Bäume in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Ich nenne den Park „Baobab Garten“.