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Geschrieben von: Taher Nassrulla am 4. November 2015

Eine Bootsafari auf dem Rufiji River

Rufiji Bootsafari

Pirschfahrten im offenen Safarifahrzeug sind das A und O während einer Safari durch die nördlichen Parks von Tansania. Diese Art von Wildtierbeobachtung ist schon eine Erfahrung für sich, bei der man Wildtiere aller Art aus kürzester Distanz beobachten und fotografieren kann. Nicht selten nähern sich die Wildtiere selbst den Safarifahrzeugen so nahe, sodass lediglich das Blech des Fahrzeugs den Beobachter vom Wildtier trennt. Neben den gewöhnlichen Pirschfahrten im Safarifahrzeug, bietet eine Safari im südlichen Tansania hingegen noch eine ganz andere Art und Weise, Wildtiere zu beobachten. Besucher des Selous Game Reserve beispielsweise können und sollten eine Bootsafari auf dem Rufiji River unternehmen.

Rufiji 7

Der Selous Game Reserve besitzt den Rufiji River, einen der längsten Flüsse Tansanias, der sich einmal komplett durch dieses riesige Wildschutzgebiet windet und schließlich im Indischen Ozean auf der Höhe der kleinen Insel Mafia Island mündet. Der Rufiji River führt fast ganzjährig genügend Wasser, um Bootsafaris im Selous Gebiet durchführen zu können.

Auf einer kürzlich unternommenen Safari durch das südliche Tansania, ergab sich für mich die einmalige Gelegenheit, an einer Bootsafari während unseres Aufenthalts im Selous Game Reserve teilzunehmen. Für mich und meinen Reiseteilnehmern war diese besondere Aktivität ein absolutes Muss und Highlight während unserer gesamten Safari. Wir übernachteten auf einem Zeltplatz nur ca. 6 km außerhalb des Reserves. Um vier Uhr am Nachmittag war es endlich so weit, und der Kapitän gab uns das Zeichen an Bord seines Boots zu gehen. Das Besondere einer Bootsafari ist, dass sie dem Besucher zum einen eine ganz neue Perspektive bietet, Wildtiere auf dem Wasser sowie an den Flussläufen und Ufern wahrzunehmen. Zum anderen ermöglicht sie es, im Wasser lebende Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, hierbei seien in erster Linie eine Vielzahl an Wasservögeln sowie Flusspferde und Krokodile genannt.

Rufiji 4

Mit dem Boot kreuzten wir nun über den Rufiji River und unser Guide zeigte uns unermüdlich die verschiedensten Arten von Vögel, unter anderem goldene Webervögel, Schreiseeadler, Malachiteisvogel, Weißstirnspint und noch unzählige mehr. Sogar einige Schwarz-weiße Stummelaffen und Weißkehlmeerkatzen-Affen konnten wir vom Wasser aus entdecken.
Mit Beginn der Dämmerung steuerten wir einen Platz für einen Sundowner an. Mit einem kühlen Getränk in der Hand – es gab eine Auswahl von Softgetränken und gut gekühltem Bier – schauten wir gebannt dem Sonnenuntergang zu, der den Himmel mit einer Farbpalette aus glutrot über orange bis hellgelb einfärbte.

Rufiji 1

Zusätzlich zu diesem atemberaubenden Naturschauspiel, gelang es unserem Kapitän uns erneut zu überraschen, in dem er uns eine Herde von ca. 15 Flußpferden zeigte. Vorsichtig näherten wir uns mit unserem Boot den schwimmenden Kolossen bis auf sichere Entfernung. Zwar nahmen uns die Flußpferde wahr, blieben aber von unserem Anblick eher unbeeindruckt und schon nach ca. 10 Minuten schienen sie unsere Anwesenheit komplett zu ignorieren und gaben sich wieder ganz ihren eigenen Geschäftigkeiten hin. Vollkommen fasziniert von dieser idyllischen Szene und dem dramatischen Sonnenuntergang im Hintergrund, beobachteten wir diese imposanten Säugetiere und genossen dabei unseren Sundowner. Was für ein romantischer, ja fast schon magischer Moment.
Rechtzeitig mit der Dunkelheit erreichten wir wieder unser Camp, wo uns bereits ein köstlich zubereitetes Abendessen erwartete. Es sollte noch ein langer und unvergesslicher Abend werden, bei dem wir zusammen mit anderen Gästen all die vielen Erlebnisse und Eindrücke eines spannenden Safaritages auf dem Wasser Revue passieren ließen.

Autor: Taher Nassrulla

Geboren in Ostafrika, ist Taher schon seit seiner frühen Kindheit fasziniert von der Afrikanischen Wildnis mit ihrer ursprünglichen Natur und ihren vielfältigen Landschatfsformationen. Nach einigen Jahren in Europa, kehrte er 2004 nach Tansania zurück, um seine berufliche Laufbahn als Safari-Tourguide zu beginnen. Seitdem verbringt er soviel Zeit wie möglich im Afrikanischen Busch, um seine Fertigkeiten als Reisebegleiter und sein Wissen über Flora und Fauna stetig zu erweitern.Taher spricht fliessend Englisch, Kiswahili und Deutsch und ist ein leidenschaftlicher Fotograf. Seine langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse über den Afrikanischen Busch teilt er gerne mit ebenso interessierten Safaribegeisterten als deutschsprechender Tourbegleiter.

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