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Geschrieben von: Juan Proll am 13. Oktober 2021

6 gute Gründe, warum Sansibar einen Urlaub lohnt

Strand Sansibar

Sansibar... Insel der Glückseligkeit, Oase der Entspannung, Paradies aus 1001 Nacht. ... So könnte die erste Zeile der orientalischen Märchenerzähler*innen klingen. Falsch liegen sie damit nicht. Denn obwohl Sansibar längst nicht mehr das unberührte Eiland im Indischen Ozean ist, hat es immer noch viel von seiner verführerischen Exotik, wie mein heutiger Beitrag zeigt.

Wenn die eigene Flagge auf dem Gipfel des Kilimanjaro in das Eis gerammt ist und die Löwen der Serengeti entdeckt sind, dann bietet Sansibar den idealen Ort, um entweder noch tiefer in eine fremde Welt einzutauchen oder um sich an den weißen Sandstränden von den erlebten Abenteuern zu erholen. Sansibar klingt wie die Verheißung eines Propheten, wie das Versprechen auf eine fremde Kultur und wie eine Weissagung, dass Urlaub hier einfach nur schön sein kann.

Auch ich bin einst Sansibars Charme erlegen – dieser einzigartigen Mischung aus zunehmender Bevölkerung, notwendiger Bebauung, zeitweise stressigem Straßenverkehr sowie manchmal nervigen Beachboys auf der einen Seite und den idyllischen, ruhigen, erholsamen, landschaftlich beeindruckenden, kulturell bereichernden sowie menschlich erfrischenden Momenten auf der anderen. Immer noch ist mein erster Gedanke an Sansibar dieser herrlich weiße Sandstrand am türkisfarbenen Meer, wo zwei Reiter*innen auf ihren Pferden verträumt unter der Sonne Afrikas die Küste entlang traben. Kaum denke ich daran, schon füllt sich mein Inneres mit wohliger Harmonie.

Sansibar Pferdereiten

Wenn wir von Sansibar sprechen, meinen wir in der Regel die Hauptinsel Unguja. Tatsächlich aber ist Sansibar eine autonome Region Tansania, zu der neben Unguja noch die zweitgrößte Insel Pemba und eine Vielzahl sehr kleiner Inseln des Sansibar-Archipels gehören. Das vergrößert natürlich die Gestaltungsmöglichkeiten einer Reise dorthin und liefert sicher mehr als nur die 6 guten Gründe, die ich für euch auf die Frage habe, warum sich ein Urlaub auf Sansibar lohnt.

1. Weißer Sandstrand

Es muss nicht die Karibik sein, wenn man romantische Spaziergänge entlang feiner weißer Sandstrände machen möchte oder verträumt unter sanft wehenden Palmen am Strand liegen will. Kilometerweit kann man hier laufen, dabei schöne Buchten entdecken und Leichtigkeit atmen. Abends, kurz bevor die Sonne in die erfrischenden Fluten des Ozeans einzutauchen scheint, füllen immer mehr Einheimische bestimmte Strandabschnitte mit Leben: Kinder, die herumtollen, Männer, die Fußball spielen, Frauen, die „Abseits“ stehen und Segler, die mit ihren Dhows hinaus auf das Meer fahren. Meist gibt es hier auch nette Strandbars, wo sich die stimmungsvollen Eindrücke sehr gut mit einem leckeren Cocktail herunterschlemmen lassen.

Einheimische spielen Fußball Strand Sansibar

2. Türkisfarbenes Meer

Ich bleibe dabei: Von türkisfarbenem Wasser zu reden, mag noch so kitschig wirken. Aber davor zu stehen und diese Farbenpracht zu sehen, macht mich immer wieder schwach. Mein Pulsschlag steigt, die Atmung wird schneller, das Herz morst „Ich will da rein“ und meine Augen strahlen wie schönster Sonnenschein. Das Türkis des Indischen Ozeans vor der Küste von Sansibar ist so intensiv und verführerisch wie der abendliche Bauchtanz in einem Sultanspalast.

Türkises Wasser Indischer Ozean

3. Wassersport

Wer nicht nur mal kurz auf einen Dip ins Meer springen will, sondern sich mehr Aktivität in den Gewässern vor der Küste Sansibars wünscht, kann das hier sehr gut tun. Die vorgelagerten Korallenriffe und die faszinierende Unterwassertierwelt mit Delfinen, Muränen, Löwenfischen, Oktopussen und Hummern bieten hervorragende Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen. Der weite Rückzug des Wassers bei Ebbe auf der Ostseite der Insel hinterlässt flache Gewässer, die bei beständigen Winden zum Kitesurfen einladen. Die Region um Paje ist daher bereits ein kleines Kitesurf-Paradies geworden. Auch viele Surfer*innen findet man hier in der Gegend, wo beeindruckende Reef Breaks den Brettreiz unter den Füßen fördern. Was macht es da schon, wenn man bei Ebbe einige Minuten bis zum Riff hinausfahren muss?

Tauchboot Fungu Lagoon Lodge
Foto: Fungu Lagoon Lodge

4. Essen, gut gewürzt

Die lange und abwechslungsreiche Geschichte des Archipels erlebte neben kleineren portugiesisch und britisch geprägten Episoden vor allem arabische Herrscher und Sultanate. Der Sklavenhandel war groß. Nachvollziehbar also, dass all diese Entwicklungen auch Einfluss auf die lokale Küche hatten. Kulinarische Eintöpfe, Currys und Reisgerichte wie Pilau sind nur Beispiele. Aber berühmt ist Sansibar auch für seine Gewürztouren zu den Farmen, die so edle Produkte wie Muskat, Pfeffer, Nelken, Kardamom, Zimt, Ingwer, Vanille und andere anbauen. Gewürze, die im Laufe der Jahrhunderte eingeführt wurden und hier einfach gut gedeihen. Wenn man sie nicht im Essen verwenden, sondern sie lieber als Naturheilmittel probieren möchte? Na ja, auch gut. Es heißt, dass Sansibarer*innen den Kardamom zur Beruhigung, Zimtwurzeln bei Atemwegsbeschwerden, Nelken gegen Zahnschmerzen und Muskat als Aphrodisiakum nutzen.

Teller Abendessen Restaurant Sansibar

5. Jozani Chwaka Bay National Park

Der Jozani Chwaka Bay Nationalpark schützt eine abwechslungsreiche Landschaft von Salzsümpfen, Mangrovenwäldern, Buschland, Seegrasfeldern und Regenwald. Er befindet sich im zentralen Osten von Sansibar und eignet sich hervorragend für einen kleinen Ausflug. In den Wäldern hier ist der seltene Sansibar-Stummelaffe beheimatet. Darüber hinaus beherbergt der Wald auch Weißkehlmeerkatzen, Buschschweine, Ducker-Antilopen, Elefantenspitzmäuse, Chamäleons sowie rund 40 Vogel- und 50 Schmetterlingsarten.

Roter Colobus Affe
Foto: R Boed

6. Stone Town

Die bewegte Geschichte der Insel ist heute am sichtbarsten in Stone Town, dem Altstadtviertel von Sansibar City, Hauptstadt des Archipels. Hier bilden sich die Spuren der Zeit in kolonialer Architektur und einer besonderen Verschmelzung unterschiedlichster Kulturen ab. Diese einzigartige Mischung hat Stone Town zu einem schützenswerten Weltkulturerbe der UNESCO gemacht. In den Gassen der Altstadt zu schlendern ist wie das Eintauchen in die Erzählungen aus 1001 Nacht: pompöse Sultanspaläste, die alte Festung, Frauen in bunten Trachten, Männer mit muslimischen Hüten, das geschäftige Treiben, der Duft von gegrilltem Fisch und Meerwasser auf dem Forodhani-Food-Nightmarket, orientalische Musik in den Höfen, Gebete über Lautsprecher und ein Sprachenwirrwarr aus Swahili, Englisch und vor allem arabischen Sprachen. Kurz: Die arabisch-islamische Prägung der Insel ist hier sehr deutlich zu spüren.

Gasse Stone Town Sansibar

Sansibar liegt nur etwa 40 km vor Tansanias Ostküste und ist per Boot und Flugzeug leicht erreichbar. Ein Urlaub auf Sansibar lohnt sich definitiv. Wir stehen gerne für Rückfragen und Unterstützung bei der Planung deiner Tansania-Reise bereit. Hier vor Ort wissen wir über die aktuelle Lage immer gut Bescheid. Also melde dich bei uns!

Autor: Juan Proll

Reisen war schon immer Juan Prolls große Leidenschaft: Drei Jahre in Lateinamerika, zwei Jahre in Südostasien und Ozeanien sowie Kurzreisen bis zu neun Monaten in Europa, Mittelamerika und Nordafrika. 2010 entschied er sich, seinen Beruf in Deutschland als Lehrer der Erwachsenenbildung und Leiter eines Kompetenzzentrums für Migrationsfragen an den Nagel zu hängen und in Südafrika Ranger zu werden. Seit 2011 ist Juan nun in Afrika unterwegs, bereiste das südliche und östliche Afrika und bestieg auch den Kilimandscharo in Tansania. Zunächst aber machte er seine Nature-Guide-Ausbildung in Südafrika und arbeitete in einem Big Five Wildreservat. Mit weiteren Ausbildungen und intensivem Selbststudium zum Cultural Guide hat Juan seitdem sein Wirkungsfeld über die Tierwelt hinaus auf Land und Leute ausgedehnt. Mitte 2013 wechselte er zu Africa-Experience und führt seitdem als Safari Guide Reisende durch Afrika. Juan ist Mitglied im Berufsverband Field Guides Association of Southern Africa.

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