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Geschrieben von: Taher Nassrulla am 27. Januar 2016 – Zuletzt aktualisiert am 10. Oktober 2023

Die Felsmalereien bei Kondoa

Die Felsmalereien bei Kondoa

Langgestreckt und in rötlichen Farben sieht man Menschen und Jagdszenen sowie Giraffen und Elenantilopen auf den massiven Felswänden abgebildet. Dies sind nur einige Motive einer bisher wenig bekannten UNESCO Kulturerbe Stätte in Tansania.
Etwa 250km von Arusha entfernt und im zentralen Tansania gelegen, befinden sich nahe des kleinen Dorfes Kolo die Kondoa Irangi Felsmalereien.

Über eine ausgedehnte Fläche von über 2300km² wurden eine Vielzahl von Felsmalereien entlang der afrikanischen Grabenbruchstelle in Höhlen, Felsüberhängen und Nischen entdeckt. Die Anzahl der Felsmalereien in diesem Gebiet wird auf ca. 150 – 450 geschätzt, eine genaue Zahl gibt es bis heute nicht. Die Höhlen und Überhänge, in denen die Felsmalereien entdeckt wurden, dienten dabei nicht nur als Wohnstätte der damaligen Bevölkerung, sondern auch zur Austragung von traditionellen Ritualen. Bis in die heutige Gegenwart bestehen einige dieser Rituale fort.

Die Anthropolgen und Archäologen Louis und Mary Leakey leiteten in den frühen 1950er Jahren eine Bestandsaufnahme von gut 100 dieser Fundstätten. 1983 veröffentlichte Mary Leakey ein Buch über die Schönheit dieser besonderen Kunst der Felsmalereien, die in diesem Gebiet entdeckt worden sind. Dennoch haben bis heute nur wenige Menschen diese Malereien zu Gesicht bekommen.

Das Alter der Malereien wird auf über 1500 Jahre geschätzt. Vermutlich entstanden die Malereien durch die Jäger und Sammler des Sandawe Tribes, einer Ethnie, die bis heute in ihrer traditionellen Lebensweise in Tansania zugegen ist. Als Farbtöne wurden rot und weiß und gelegentlich schwarz und braun verwendet, um Menschen und wilde Tiere bildlich darzustellen. Als Grundlage für die Farbtöne dienten höchstwahrscheinlich Öle auf pflanzlicher Basis sowie Tierfett. Rottöne erhielt man durch eisenoxidhaltige Bodensedimente, aber auch durch reines Tierblut.

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Menschen wurden zumeist in Gruppen und in tänzerische Weise, beim Jagen oder zusammensitzend bildlich dargestellt. Unter den Tierarten wurden am häufigsten Abbildungen von Giraffen und Elenantilopen gefunden, während Elefanten, Kudus, Wildhunde und Hyänen nur vereinzelt dargestellt wurden. Einige Darstellungen porträtieren sowohl bestimmte Lebensweisen der Jäger & Sammler, als auch wie diese sich zu Ackerbau betreibenden Hirtennomaden weiterentwickelten.

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Sollten Sie an dem Besuch der Felsmalereien interessiert sein, können Sie dies in Ihren Tourenverlauf mit einplanen. Ihr Tanzania-Experience Guide fährt Sie zunächst zu dem kleinen Dorf Kolo, wo Sie sich im zuständigen Büro registrieren lassen und einen örtlichen Guide zugeteilt bekommen. Dieser wird Ihnen weitere Informationen zu der Symbolik der Felsmalereien vermitteln und diese in ihrem geschichtlichen und natürlichen Zusammenhang erklären. Das Gebiet der Felsmalereien ist landschaftlich sehr reizvoll. Haben Sie erst einmal die einzelnen Fundstätten per Allradfahrzeug und zu Fuß erreicht, wird Ihnen schnell klar, warum gerade diese Orte für Felsmalereien gewählt worden sind. Zum einen bietet sich von diesen ein herrlicher Blick auf das untere Tal, zum anderen ist dies ein perfekter Aussichtspunkt, um potenzielle Gefahren und Eindringlinge, aber auch Jagdbeute auszumachen.

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Die Fahrt zu den Felsmalereien führt über eine recht hügelige und steinige Piste, die schon ein Abenteuer an sich ist. Sie selbst sollten auf jeden Fall festes Schuhwerk oder am besten Trekkingschuhe tragen. Während eines Tagesausflugs werden Ihnen zwischen drei bis fünf Fundstätten gezeigt.

Autor: Taher Nassrulla

Born in East Africa, Taher was intrigued by the natural and geographical diversity of the African bush from a young age. After spending some time in Europe, he returned to Tanzania in 2004 to start a new chapter in his life. Since then he has been spending as much time as possible in the bush, learning.
Taher speaks English, Kiswahili and German fluently and is a passionate photographer. Using the skills he has learnt over the years, he now takes tourists out on safari as a German-speaking tour leader and guide.

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