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Geschrieben von: Taher Nassrulla am 21. Dezember 2016

Der Ruaha Nationalpark – ein wohlgehütetes Geheimnis

Ruaha Nationalpark

Wer eine Safari in Tansania erleben möchte, reist normalerweise gleich zum Northern Circuit, den Nationalparks im Norden des Landes. Hier finden Sie die bekannten Highlights wie die Serengeti und den Ngorongoro Crater. Diese Parks haben tatsächlich einen unerreichten Ruf. Doch es gibt noch viele andere umwerfende Orte, die Sie besuchen sollten!

Im Süden Tansanias finden Sie den Ruaha Nationalpark , eines von Tansanias am besten gehüteten Geheimnissen.

Mit einer Fläche von 20.226 Quadratkilometern ist er nicht nur der größte Nationalpark Tansanias, sondern einer der größten in ganz Ostafrika. Der Ruaha Nationalpark gehört zu einem weitläufigen Gebiet verschiedener Game Reservs, die zusammen mehr als 45.000 Quadratkilometer abdecken. Ruaha selbst liegt im Südwesten Tansanias, ungefähr 130 Kilometer von der Stadt Iringa entfernt.

Ruaha Nationalpark Tansania Übersichtskarte

Was ist so besonders an diesem Nationalpark, fragen Sie? Ruaha ist Heimat für einige der größten Elefantenherden des Landes. Ganz zu schweigen von der beeindruckenden Landschaft, die nach dem Ruaha River benannt ist, der durch das Herz des Parks fließt. Diese Lebensader für viele Tiere trocknet in der Trockenzeit bis auf einige wenige Wasserstellen aus und schwellt während der Regenzeit zu reißenden Wassermassen an.

Ruaha ist ein Paradies für Raubtiere. Der Nationalpark ist Heimat vieler Löwen, Leoparden, Geparden, Afrikanischer Wildhunde und anderer kleinerer Raubtiere. Es ist auch einer der wenigen Nationalparks in Tansania, in denen Große und Kleine Kudus einen Lebensraum teilen.

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Ruaha ist außerdem vegetative Übergangszone, in der Sie Flora und Fauna des Südens und des Ostens erleben können.

Wenn Sie auf Vögel aus sind, ist Ruaha der richtige Ort für Sie. Mehr als 520 Vogelarten sind hier beheimatet, einige von ihnen endemisch, wie zum Beispiel der Rotschnabeltoko.

Vor Kurzem hatte ich das Glück auf eine Camping Safari  in den Süden zu fahren; der Ruaha Nationalpark stand auch auf unserer Reisroute. Nachdem wir die Eintrittsformalitäten erledigt hatten, öffnete unser Guide das Sonnendeck unseres Land Cruisers und der Spaß konnte beginnen.

Wir fuhren geradewegs zum Ruaha River, der allerdings ziemlich trocken war. Als wir ankamen, wurden wir von unzähligen Elefantenherden begrüßt, die am Flussufer ihr Frühstück genossen. Wir sahen auch einige riesige Krokodile, die sich in der Morgensonne streckten.

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Auf dem Weg zur Mitte des Parks erspähten wir weitere Elefantenherden – es schien, als seien unzählige von ihnen hier unterwegs.

Nachdem wir einige Stunden im Park verbracht hatten, war ich einfach sprachlos, wie viele Tiere und verschiedene Tierarten wir gesehen hatten. Und all das in einer so kurzen Zeit!

Die Baobab Bäume, auch als Affenbrotbäume bekannt, waren im ganzen Park verstreut und erinnerten mich an den Tarangire Nationalpark.

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Wir entdeckten auch ein großes Löwenrudel. Die Löwen entspannten auf den Sandbänken des Flusses und warteten wahrscheinlich auf durstige Beute, die zum Trinken zum Fluss kommen würde. Ich hatte zuvor gehört, dass sich die Löwen des Ruaha Nationalparks darauf spezialisiert hatten, Giraffen zu jagen! Leider konnten wir diese seltene Jagdstrategie dieses Mal nicht beobachten.

Eines der „Must-Sees“, die man unbedingt im Ruaha Nationalpark gesehen haben sollte, sind für mich die Großen Kudus. Wir hatten bereits einige Herden gesehen, doch ich war auf einen großen Bullen mit eleganten gewundenen Hörnern aus. Unser majestätischer Bulle ließ uns dann auch bis zum späten Nachmittag warten, als wir ihn auf dem Rückweg zum Parkausgang erspähten. Die Großen Kudus haben mich schon immer fasziniert und er war wirklich ein schönes Exemplar seiner Art.

Schließlich mussten wir uns vom Ruaha verabschieden, doch wir verließen den Nationalpark mit tollen Eindrücken und Erinnerungen und ich wusste direkt: Ich komme wieder.

Wenn Sie große Elefantenherden sehen möchten, ist die beste Reisezeit die Trockenzeit zwischen Juli und Dezember. Für Vogelliebhaber bietet sich die Zeit von Januar bis März an. Wenn Sie gerne wandern, machen Sie auf jeden Fall eine Walking Safari im Park! Es ist eine der besten Möglichkeiten, den Busch aus nächster Nähe zu erleben.

Autor: Taher Nassrulla

Geboren in Ostafrika, ist Taher schon seit seiner frühen Kindheit fasziniert von der Afrikanischen Wildnis mit ihrer ursprünglichen Natur und ihren vielfältigen Landschatfsformationen. Nach einigen Jahren in Europa, kehrte er 2004 nach Tansania zurück, um seine berufliche Laufbahn als Safari-Tourguide zu beginnen. Seitdem verbringt er soviel Zeit wie möglich im Afrikanischen Busch, um seine Fertigkeiten als Reisebegleiter und sein Wissen über Flora und Fauna stetig zu erweitern.Taher spricht fliessend Englisch, Kiswahili und Deutsch und ist ein leidenschaftlicher Fotograf. Seine langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse über den Afrikanischen Busch teilt er gerne mit ebenso interessierten Safaribegeisterten als deutschsprechender Tourbegleiter.

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